Mittwoch, 1. Mai 2013

Was ist Bridge?

Pressebericht

Lesen Sie auch den Artikel in der Schwäbischen Zeitung über Bridge und unseren Club: Bridge ist ein gefährliches Spiel

Was ist Bridge?


Bridge ist ein Kartenspiel für vier Personen. Das ist die wohl kürzeste Beschreibung, die man für dieses "Spiel" finden kann. Doch Bridge ist weit mehr. Es bietet Entfaltungsmöglichkeiten für jeden. Das Spektrum reicht von einer geistig anspruchsvollen Freizeitbeschäftigung bis zu hochsportiven, und damit mathematischen Ansätzen . Aber auch den geselligen Aspekt dieses auf sehr verschiedene Weise kommunikativen Spieles gilt es bei der Einführung zu erwähnen. Es ist für jede Altersstufe und für jeden Grad an Ehrgeiz die Möglichkeit zu ganz individueller Entwicklung gegeben, im faszinierendsten Spiel der Welt, im Bridge...


Ganz kurz beschrieben
Turnierbridge wird mit einem festen Partner gegen andere Paare gespielt. Man sitzt seinem Partner gegenüber, versucht durch die erste der beiden Phasen des Spieles, das Reizen, möglichst genau vorauszusagen, wie viele Stiche man mit dem gewählten Trumpf erzielen kann. In der zweiten Phase des, dem Spielen, versucht man, die im Reizprozess versprochene Anzahl von Stichen zu bekommen, möglichst natürlich mehr... Bridge wird mit einem 52er-Blatt gespielt, die vier Farben heißen:
Pik, Coeur, Karo und Treff; die Wertigkeit der Karten geht von der höchsten, dem Ass, über die "Figuren" König, Dame, Bube bis hinunter zur 2.


Ganz leicht
Um mit dem Bridgespielen beginnen zu können, benötigt man, im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung, keinen jahrelangen Unterricht, sondern Spaß am Kartenspielen und Interesse an Taktik und Strategie. Die didaktischen Methoden, nach denen Bridge in Deutschland vermittelt wird, ermöglichen einen raschen Einstieg in das Spiel und erlauben es dem Anfänger, sehr schnell selbst zu spielen. Allerdings geht es nicht ganz ohne ein unumgängliches Maß an Theorie.


Überall
In Deutschland ist es nicht schwer, Bridgespieler sowie Spiel- und Unterrichtsmöglichkeiten zu finden. Der beste Weg, sich eingehender über Bridge zu informieren, ist der Besuch in einem der zahlreichen Bridgeclubs überall im Lande. Auf unseren Seiten finden Sie eine Auflistung aller Vereine mit Kontaktadressen. Ferner gibt es in den meisten Volkshochschulen Kurse, in einigen großen Städten auch professionelle Bridgeschulen.


Kein Glücksspiel
Beim Turnierbridge sind Zufall und Kartenglück ausgeschaltet. Alle Spieler verwenden die gleichen Karten, es kommt nicht auf das erreichte Ergebnis an sich an, sondern vielmehr auf das in der Relation zu den anderen Resultaten erzielte Ergebnis. Für die Platzierung ist einzig entscheidend, was man aus seinen Karten verglichen zum Rest des Feldes macht. Es gibt keine guten oder schlechten Karten! So ist das Denkspiel Bridge geradezu dazu prädestiniert, auch als Leistungssport betrieben zu werden. Auf diesem Niveau stellt Bridge hohe Anforderungen an die Konzentration und an die strategischen Fähigkeiten.


Sport
So sagte es der ehemalige Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Juan Antonio Samaranch in seiner Begrüßungsrede anlässlich des ersten IOC Grand Prix im Olympischen Museum von Lausanne im September 1998, zu dem die besten sechs Bridge-Teams der Welt aus Brasilien, Frankreich, Italien, Polen, USA und China geladen worden waren.
Dieser erste Bridge-Demonstrationswettbewerb (1998) dauerte fünf Tage und es gab zwei Sieger: Im Finale spielten Brasilien und China unentschieden (1999 besiegte Italien die USA).


Psychologie
Neben den logisch-kombinatorischen Aspekten ist im Bridge die Psychologie ein ganz entscheidender Faktor. Zum erfolgreichen Bridgespiel ist das Eintaxieren des Gegners, seiner Handlungen und die Analyse seiner Spielsituation unerlässlich. Man muss sich viele Situationen wie in einem guten Detektivroman vorstellen: da man keine sicheren Beweise für die "Kartenhaltung" seiner Gegner hat - die Karten sind ja verdeckt - muss man sich anhand von Indizien ein Bild der Realität konstruieren. So ist es auch mit kleinen psychologischen Tricks machbar, den Gegner in die Irre zu führen. Gerade dieser Teilaspekt macht Bridge so unverwechselbar und lässt den einmal in den Bann Gezogenen so leicht nicht mehr los.


Für jeden etwas
Gerade durch die Vielfalt der Elemente ist Bridge für jeden etwas; jeder kann seinen individuellen Stil entwickeln, der häufig Rückschlüsse auf den Charakter des jeweiligen Spielers zulässt: der Mutige, in "Fachkreisen" auch "Zocker" genannt, neigt zu risikofreudigem Spiel, der Logiker orientiert sich an den mathematischen Wahrscheinlichkeiten und der Vorsichtige vermeidet, soweit möglich, jedes Risiko. Aber in verschieden Situationen erfüllt wohl jeder Spieler einmal jede der genannten Rollen... Außerdem wird derjenige, der heute ein großes Turnier, z.B. eine deutsche Meisterschaft, besucht, einen repräsentativen Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen vorfinden.


Olympisch
Bridge ist durch das Internationale Olympische Komitee in die olympische Familie aufgenommen worden. Im Juni 1995 wurde der Welt-Bridgeverband (WBF) zur anerkannten Organisation gemäß Artikel 4 der Olympischen Charta erklärt. Damit ist der WBF seinem Ziel, als internationaler Sportverband anerkannt zu werden, einen großen Schritt näher gekommen.
Kurz vor der offiziellen Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City erhielt Bridge im Rahmen eines IOC-Meetings die Gelegenheit, sich als Sport den Mitgliedern des IOC darzustellen, und zwar wurden Wettbewerbe in den Konkurrenzen Open, Damen und Junioren organisiert.
Durch seine weltweit überragende Stellung unter den Denksportarten ist Bridge dazu prädestiniert, als erste nicht-physische Sportart mit Medaillen ausgezeichnet zu werden. Den WBF, den Dachverband von Millionen aktiven Bridgespielern weltweit, gibt es seit 1958. Unter seiner Schirmherrschaft finden Weltmeisterschaft (Bermuda Bowl) und Bridge-Olympiade für Teams im jährlichen Wechsel statt.